Die Lernbauernhof
Ab Mitte Dezember haben wir dann endlich den Grundstein für unser lang ersehntes Projekt eines Lernbauernhofs in Santchou legen können. Wir wollen mit dieser Einrichtung erreichen, dass die lokalen Bauern Unterstützung und Know-How erhalten, eine nachhaltige und trotzdem wirtschaftliche Landwirtschaft und Tierzucht betreiben zu können. Aktuell beschäftigen wir insgesamt 5 Angestellte auf dem Lernbauernhof: drei Ausbilder, die allesamt entweder ein agrarwissenschaftliches Studium abgeschlossen haben oder langjährig in der Agrarausbildung tätig sind, sowie zwei Mitarbeiter, die dabei helfen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Unsere Bildungsangebote erfreuen sich großer Beliebtheit und nach und nach durften wir immer mehr Lernwillige begrüßen und im Moment leben und arbeiten auf dem Lernbauernhof insgesamt zehn Auszubildende.
Als Erstes haben wir mit dem Bau des Schweinestalls begonnen. Zusätzlich haben wir auch eine passende Stelle für die Entenställe vorbereitet. Am 02. Januar 2019 sind dann schon die ersten drei Mitarbeiter im Bauernhof eingezogen. Wir konnten uns so auf die Ankunft der ersten Tiere gut vorbereiten: am 03. Januar durften wir die ersten Schweine, Enten und Ziegen auf dem Bauernhof in Empfang nehmen.
Es ging Schlag auf Schlag weiter, denn schon Mitte Januar haben wir mit der nächsten Etappe dieses Herzprojekts, nämlich den Bau des Schulgebäudes für den Lernbauernhof begonnen. Das Gebäude beinhaltet ein großes Klassenzimmer, 4 Schlafsäle für die Lehrkräfte und die Auszubildenden, sowie auch ein Büro. Eigentlich sollte der Bau schon im April fertiggestellt sein, bedauerlicherweise hat ein Sturm am 19. April das Dach des Gebäudes weggefegt und wir mussten etwas umdisponieren. Unser Projektleiter vor Ort, Célèstin, hatte sehr besonnen und schnell gehandelt, weil er an die Fertigstellung geglaubt hat. An dieser Stelle ein großes Lob an ihn, denn ihm ist es zu verdanken, dass wir das Problem in den Griff bekommen haben. Das Gebäude ist nun fertiggestellt, jetzt muss es nur noch schön gemacht, indem wir zum Beispiel die Wände und Türen streichen.
Ab Ende März haben wir damit begonnen, die für den Lernbauernhof erworbene zehn Hektar große Fläche zu kultivieren und landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Bisher haben wir 8 Hektar fruchtbar machen können und haben darauf Mais, Yams (eine essbare Wurzel und kamerunische Spezialität), Banane, Palmbäume, Ingwer, Kurkuma und Kürbis gepflanzt. Ab Ende Juli werden wir Obstbäume wie Avocado, Mandarinen und Orangen anpflanzen.
Zusätzlich organisieren wir regelmäßig Tages- und Kurzseminare, daran nehmen viele Landwirte und Viehzüchter aus den umliegenden Dörfern teil. Hinzu kommen auch regelmäßige kleine Ausbildungen für die Dauer von einer Woche bis zu einem Monat. In diesen Bildungsangeboten werden Spezialthemen behandelt, wie zum Beispiel die Produktion von Saatgut und der korrekte und nachhaltige Einsatz von Düngemittel. Diese Angebote werden saisonal angeboten, sodass die Landwirte ihr erworbenes Wissen direkt auf dem Feld anwenden können.
Natürlich läuft auch nicht immer alles glatt. Unsere Ausbilder und Mitarbeiter hatten öfters mit Krankheiten zu kämpfen gehabt und wir haben festgestellt, dass die Ursache die nicht ganz so gute Wasserqualität aus unserem neu angelegten Brunnen war. Als provisorische Lösung haben wir einen kleinen Wasserfilter mit einer Kapazität von zehn Litern angeschafft, tatsächlich hat sich dadurch die Gesundheit gebessert. Allerdings müssen wir für eine dauerhaft gute Wasserversorgung eine direkt am Brunnen fest installierte Wasseraufbereitung anschaffen. Auch hatten wir Schwierigkeiten beim Transport des Personals, der Güter und Geräte, kurzerhand haben wir ein Motorrad gekauft. Bei dem anhaltenden Wachstum des Lernbauernhofs bleiben aber weitere Anschaffungen von Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Geräten auch nicht aus.
Wir sind sehr froh, dass wir die Gründungsphase überstanden haben und wir nun mitten im regelmäßigen Betrieb stecken. Wir sind eine Non-Profit-Organisation und die Auszubildenden dürfen kostenlos unsere Angebote nutzen. Das Ziel ist, dass der Lernbauernhof sich durch den Verkauf der erzeugten Waren selbst trägt. Dieses Ziel wollen wir zügig erreichen, denn aktuell decken wir die laufenden Kosten mehrheitlich mit eigenen Mitteln. Ihr könnt uns dabei helfen, den Lernbauernhof auf eigene Füße zu stellen, deshalb starten wir eine weitere Spendenrunde für dieses Projekt. Jede noch so kleine Spende hilft uns sehr viel.
Jedes Feedback ist willkommen, und Fragen beantworte wir sehr gerne. Schreiben uns unter info@hopeforcameroon.de oder rufen Sie uns an (01731587911).
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